Bei den meisten Betroffenen beginnt es ähnlich. Plötzlich, aus heiterem Himmel und völlig unerwartet, bekommen sie Herzrasen, Schwindel, leiden an Schweissausbrüchen und haben das Gefühl, auf der Stelle umzukippen; schlimmer noch, sofort zu sterben.

 

Das kann überall passieren, oft in öffentlichen Situationen, aber genauso daheim. Manche schildern, dass sie die erste Attacke am Arbeitsplatz hatten, in der Kantine, bei einer Veranstaltung, daheim beim Fenster putzen, beim Friseur, in einem Konzert oder einfach bei einem gemütlichen Treffen mit Freunden in der Kneipe um die Ecke.

 

Treten diese Anfälle häufiger auf, kommt es meist zu einem Vermeidungsverhalten. Der Betroffene weigert sich, den Platz, an dem “es” geschah, noch einmal aufzusuchen. Er meidet nach und nach auch andere Orte, wo er befürchtet, eine ähnliche Attacke erleiden zu können, zieht sich zurück und schlimmstenfalls verlässt er das Haus gar nicht mehr. Doch auch das hilft nicht, dann tritt die Panik nämlich auch daheim auf. Aber hier fühlt man sich sicherer, sorgt dafür, dass immer jemand Vertrautes in der Nähe ist, hat das Handy oder Telefon gleich neben sich liegen, so dass man im Notfall sofort den Arzt oder Rettungsdienst alarmieren kann.

 

Das ist jedoch nicht bei jedem Betroffenen zwingend so. Es gibt auch das Umgekehrte, nämlich jene Betroffene, welche nicht alleine sein können, die sich nur unter Menschen sicher fühlen und kaum noch zu Hause verweilen, ständig auf der Suche nach einem Ort, an dem sie sich sicher fühlen können.

 

Es gibt viele mögliche Ursachen für Angstzustände und Phobien. Vielfach liegt bereits eine genetische Veranlagung vor. Weitere Ursachen können in einer ungünstigen Kindheitsentwicklung, körperlichen Krankheiten, anderen psychischen Störungen oder Vergiftungen liegen. Häufig bleiben die Ursachen viele Jahre/Jahrzehnte lang unbemerkt, bis die Störung ganz plötzlich aus heiterem Himmel auftritt. Aber es gibt auch bestimmte, äussere Umstände, welche eine Angststörung erst zum Ausbruch bringen: zum Beispiel Stress, Beziehungsprobleme, ein traumatisches Erlebnis, eine Krankheit, ein Unfall oder ein Todesfall im engen Umfeld. Meist kommen mehrere Ursachen/Auslöser zusammen.

 

Am Schlimmsten für die Betroffenen sind Panikattacken, die keine erkennbare, körperliche Ursache haben, da man bei jedem Arztbesuch zu hören bekommt, man sei völlig gesund. Danach kommt die nächste schlimme Attacke wieder aus heiterem Himmel und man beginnt, an der Kompetenz des Arztes zu zweifeln. Im Durchschnitt dauert es immer noch mehrere Monate/Jahre, bis die Diagnose Panikstörung gestellt wird und eine entsprechende Behandlung eingeleitet wird!